Shades of Milk

1-Rang

Shades of Milk

Auf der Suche nach einem neuen Standort für den zukünftigen Hauptsitz der kontinuierlich wachsenden Emmi fiel die Wahl auf die Grundstücke der ehemaligen ‚Butterzentrale‘ an der Landenbergstrasse am linken Seeufer von Luzern.

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Das Areal hat Emmi jahrzehntelang als Produktionsstandort für Milch- und Molkereiprodukte genutzt. Der Betrieb wurde per Ende 2007 eingestellt. Die bestehenden Bauten sind abgerissen und werden durch den Hauptsitz des führenden Milchverarbeiters der Schweiz, in Kombination mit zusätzlicher Wohnnutzung, ersetzt.

In einem Studienauftrag für die Neugestaltung des Areals setzte sich das Projekt ‚Shades of Milk‘ der Rüssli Architekten AG gegen bekannte Schweizer Architekturbüros durch.

STÄDTEBAU
«Mit dem Projekt Shades of Milk ist es den Verfassern gelungen, eine städtebauliche Situation zu schaffen, die Platz für private Atmosphäre und Nutzung zulässt und eine Verflechtung mit dem Quartier herstellt», erklärt das Beurteilungsgremium, bestehend aus Vertretern der Stadt, renommierten Schweizer Architekten und Vertretern von Emmi. Die städtebauliche Figur und Komposition der vier Gebäudekörper und deren Volumen orientieren sich am Massstab des Bestandes und der grossformatigen Bauten in der unmittelbaren Umgebung. Sie will an die ursprüngliche industrielle Vergangenheit des Areals erinnern, die so im Projekt erkennbar bleiben soll. Die Gesamtanlage entspricht einer klassischen Zeilenbauanordnung der beiden Wohngebäude mit einem grosszügigen langgestreckten Zwischenraum, der im Süden durch den solitären Emmi-Hauptsitz und im Norden durch einen Bau mit kombinierter Dienstleistungs- und Wohnnutzung gefasst wird.

ARCHITEKTUR
«Das Projekt Shades of Milk besticht durch seine Schlichtheit und die gute Gestaltung des geplanten Hauptsitzes», erklärt der Vorsitzende des Beurteilungsgremiums und Mitglied der Konzernleitung.
Der neue Konzernhauptsitz mit 200 Arbeitsplätzen wird an der Ecke Eisfeldstrasse und Landenbergstrasse als Solitärbau mit vorgelagerter Piazza entstehen. In den drei weiteren Bauten sind 100 attraktive Wohnungen geplant, teilweise mit Sicht auf See und den Pilatus. Zudem werden loftartige Atelierwohnungen für kombiniertes Wohnen und Arbeiten sowie weitere Gewerbeflächen konzipiert.

Aus dem Jurybericht heisst es weiter: «Der Emmi-Hauptsitz ist als klarer Kopfbau des Areals repräsentativ situiert. Der in der Grundfläche quadratische Baukörper mit seinen vier Geschossen (im Licht 3,5 m gemessen), wirkt zusammen mit den spiralförmig angelegten zweigeschossigen Kommunikationsräumen sehr offen und lichtdurchflutet. Der gewählte Stützenraster und die Anordnung der Vertikalerschliessungen ermöglichen eine ausserordentlich flexible Nutzungseinteilung. Das äussere Erscheinungsbild des Hauptsitzes ist neben seiner klaren quadratischen Grundform geprägt von einer, der Vollglasfassade vorgestellten, gut proportionierten Rasterfassade.»

Die beiden Wohnbauzeilen sind entsprechend ihrer Lage und Situation von sehr unterschiedlicher Qualität. Es gibt die eher erdbezogenen Wohnungen in der westlichen Zeile und die eher himmelbezogenen Wohnungen in der östlichen Zeile.

Die Erschliessung für den Fussgänger und die Anlieferung der drei Gebäude ist jeweils von Osten her ab der Landenbergstrasse vorgesehen. Die westliche Wohnzeile wird über den zentralen Aussenraum erschlossen.

Das Projekt überzeugte das Beurteilungsgremium vor allem durch den ausgereiften und funktionalen Entwurf des Emmi- Hauptsitzes, die sehr sensible und für das Projekt stimmige Aussenraumgestaltung und durch die Qualität der einzelnen Grundrisstypen.